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Wasser für Nahrung

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Die Landwirtschaft verbraucht 70 Prozent der globalen Süsswasservorräte. Verschwenderische Bewässerungstechniken oder die Produktion von Agrotreibstoffen sind in regenarmen Entwicklungsländern ein Problem.

Weltweit werden 40 Prozent der Nahrung auf künstlich bewässerten Feldern angebaut. Dafür verbraucht die Landwirtschaft 70 Prozent des gesamten Nutzwassers. Der grosse Wasserverbrauch ist unter anderem eine Folge der «Grünen Revolution» der 1960er Jahre. Die Einführung ertragreicher (aber wasserintensiver) Sorten, die Ausbreitung moderner Pumptechnologie und die Konzentration in Monokulturen haben Wassernutzungstechniken verdrängt, die an die Topografie und das Klima angepasst waren.

Die scheinbare Überlegenheit moderner technologischer «Lösungen» hat einen kurzsichtigen und rücksichtslosen Umgang mit den Wasserressourcen zur Folge. Grundwasservorräte werden leer gepumpt, Flüsse umgeleitet und gigantische Staudämme errichtet. Die grossflächige Überflutung von Feldern mit hohen Verdunstungsraten führt zur Ablagerung von Mineralstoffen und zur Versalzung der Böden.

Die Schäden der «Grünen Revolution» lassen sich nur schwer rückgängig machen. Sie werden die Landwirtschaft noch über Jahrzehnte hinaus beeinträchtigen und das Leben an Orten erschweren, die noch vor nicht allzu langer Zeit äusserst fruchtbar waren.

Besonders dramatisch zeigen sich die Folgen der ungebremsten Bewässerung am zentralasiatischen Aralsee und am Tschadsee, die seit den 60er Jahren wegen der Bewässerung von Baumwollfeldern auf einen Bruchteil ihrer früheren Grösse eingetrocknet sind. Der Klimawandel hat die Austrocknungstendenzen noch verschärft: Weltweit gehen jedes Jahr zwölf Millionen Hektar Landwirtschaftsland wegen Austrocknung und Verwüstung verloren.

In Landwirtschaftsprojekten bringt Helvetas Grundlagen für effizientere Bewässerungsmethoden und für ökologische Anbaumethoden ein, mit konkreten Installationen wie auch in der privaten und der staatlichen Ausbildung von Bauern und der Weiterbildung von Fachleuten.

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Tröpfchenbewässerung, Kirigistan © Helvetas / Simon B. Opladen
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Regenwassertank, Äthiopien © Helvetas / Christian Bobst
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Baumschule, Haiti © Helvetas / Flurina Rothenberger
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Das macht Helvetas

In Kirgistan brauchen ehemalige Kolchosearbeiter für die Bewässerung ihrer Äcker dank eines effizienten Tröpfchensystems weit weniger Wasser als bisher, und sie können diese Einsparungen dank einer einfachen Messmethode in Zahlen fassen. In Cabo Delgado, Mosambik, haben Bauernfamilien einen kleinen Damm in den Fluss gebaut, der ihre Felder säumt, und können dank Bewässerung pro Jahr zwei bis drei Ernten einbringen. Im Norden Äthiopiens bepflanzen Bauern mit Hilfe von Helvetas die bisher kahlen Hänge rund um ihr Dorf mit trockenheitsresistenten Pflanzen. So können sie den kahlen Boden vor Erosion zu schützen. Die Pflanzen liefern Futter für ihre Tiere und verbessern auf lange Sicht die Speicherkapazitäten des Bodens.

Um die Rückhaltefähigkeit des Bodens zu verbessern, fördert Helvetas zum Beispiel in Haiti die Aufforstung neuer und die Pflege bestehender Wälder. Auch die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung alten Wissens um die landwirtschaftliche Bewässerung werden gefördert. Helvetas teilt die Idee, dass Wasser (auch in der Landwirtschaft) einen messbaren Wert, das heisst in den meisten Fällen einen Preis haben muss. Dieser Preis darf nicht so hoch sein, dass er für die Bauern zur Belastung ihrer Existenz wird. Er muss aber doch so weit spürbar sein, dass es sich für die Bauern lohnt, aktiv Wasser zu sparen und in effiziente Bewässerung zu investieren.

Das Geld aus den Wassergebühren – idealerweise von einem Bauern- oder Nutzerkomitee verwaltet – soll den Unterhalt des Verteilnetzes finanzieren. In der Schweiz macht Helvetas mit Publikationen und Ausstellungen darauf aufmerksam, dass die Konsumentinnen und Konsumenten mit ihrem Einkaufsverhalten die ökologische und damit wassersparende Produktion von Gebrauchsgütern beeinflussen können.

Wassernot

Verfügbares Wasser ist knapp. Klimawandel, Bevölkerungszuwachs, industrielle Landwirtschaft und höherer Fleischkonsum bedrohen das Menschenrecht auf Wasser.

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