Vietnam hat im letzten Jahrzehnt ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum erlebt und sich zu einer der stärksten Volkswirtschaften im Verband Südostasiatischer Nationen ASEAN entwickelt. Diese rapide Entwicklung erfolgt jedoch häufig auf Kosten der Umwelt, verhindert eine Ausrichtung auf langfristiges Wachstum und gefährdet das Wohlergehen der vietnamesischen Bürger*innen. Mit diesem Projekt möchte Helvetas die kleinen und mittleren Unternehmen des Kakao- und Schokoladensektors (KMUs) dabei unterstützen, ihre Aktivitäten auf regenerative und kreislaufwirtschaftliche Ansätze umzustellen, um somit zu einem nachhaltigeren Wirtschaftswachstum beizutragen.
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ProjektnameCircular Economy Cocoa - From Bean to Bar
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Projektphase2022 bis 2026
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FinanzierungDas Projekt wird von der Europäischen Union (EU) kofinanziert
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Thematischer SchwerpunktWirtschaftliche Entwicklung
Gender & soziale Gerechtigkeit
Klimawandel und Katastrophenvorsorge
Durch den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden sowie den wasserintensiven Anbaumethoden in der konventionellen Kakaoproduktion, kommt es zu erheblichen negativen Konsequenzen für die Umwelt. Geschlossene Produktions- und Verarbeitungskreislaufe können dieser Problematik jedoch entgegenwirken und zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beitragen. Während das Modell der Kreislaufwirtschaft auf globaler Ebene immer mehr Beachtung findet, fehlt es den vietnamesischen Landwirt*innen jedoch häufig noch an notwendigen Ressourcen, Informationen und gut dokumentierten Erfolgsbeispielen, die den Übergang zur nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft vorantreiben würden.
Aus diesem Grund hat Helvetas gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation CDC (Zentrum für ländliche Entwicklung) dieses Projekt entwickelt, um die KMUs des Kakao- und Schokoladensektors dabei zu unterstützen, den Produktlebenszyklus auf regenerative und kreislaufwirtschaftliche Ansätze umzustellen, die weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt, die natürlichen Ressourcen und die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung haben.
In kontextspezifischen Schulungen lernen die Landwirt*innen und KMUs, wie sie in der Produktion schrittweise den Gebrauch von Chemikalien einstellen und den Ressourcenverbrauch verringern können. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden, wie sie die in der Verarbeitung entstehenden Kakaoabfälle als Energiequelle und Rohstoff für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Verpackungen wiederverwenden können. Neben der Implementierung von Ressourcenschonenden Produktionsprozessen, wird somit auch eine sichere und gesündere Arbeitsumgebung für die Bauern und Bäuerinnen geschaffen.
Das Projekt setzt sich zudem das Ziel, durch die erfolgreiche und beispielhafte Umstellung des Kakao- und Schokoladensektors auf ein regeneratives und kreislaufwirtschaftliches Geschäftsmodell, einen Wandel in anderen Teilsektoren der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft anzustoßen und politische Entscheidungsträger und Finanzinstitute zur Nachahmung des Modells zu veranlassen.
Bei allen Aktivitäten achtet Helvetas und CDC besonders auf die Gleichstellung aller Teilnehmenden, indem die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und eine gerechte und integrative Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften ethnischer Minderheiten gefördert werden, die in den zentralen Hochlandprovinzen wie Dak Lak und Lam Dong überproportional an der Kakaoproduktion beteiligt sind. Gleichzeitig werden junge Bäuer*innen und Unternehmer*innen ermutigt, sich im Kakaosektor zu engagieren, was der Jugend in ländlichen Gebieten neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet.
Das Projekt wird durch die Europäischen Union und durch Spenden finanziert.