Mit Unterstützung von Helvetas organisieren sich die Teebäuerinnen und Teebauern im Norden von Laos in Produzentenvereinigungen. So haben sie in Verhandlungen mit Zwischenhändlern und Behörden mehr Gewicht. Behördenmitglieder lernen, ihre Verantwortung besser und effizienter wahrzunehmen.
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ProjektnameFörderung von Teeproduzentinnen und -produzenten
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Projektphase2017 bis 2020
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FinanzierungSpenden, Beiträge, Deza-Programmbeitrag
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Thematischer SchwerpunktWirtschaftliche Entwicklung
Gender & soziale Gerechtigkeit
Politik und Dialog
Dieses Projekt wurde 2020 abgeschlossen.
Wo der Tee auf Bäumen wächst
Eigentlich hat der laotische Shan-Tee Besseres verdient, als in China als «chinesischer Grüntee» verkauft zu werden. Doch genau das ist es, was noch heute mit dem Tee gemacht wird, der im Norden des Landes auf uralten Teebäumen wächst. Fast die gesamte Ernte wird von chinesischen Händlern aufgekauft und oft dafür verwendet, einheimischen Tee aufzubessern.
Bisher haben die laotischen Teebäuerinnen und Teebauern mitgemacht. Zum einen, weil sie nicht wussten, wie sie die Blätter behandeln müssen, damit ihr Tee sein ganzes Potential entfalten konnte. Zum andern, weil sie weit weg von den Zentren leben und vom Zentralstaat lange vernachlässigt wurden.
In einem Projekt von Helvetas lernen 5‘000 Kleinbauern und Kleinbäuerinnen aus zehn Dörfern im Norden von Laos, den Tee von ihren Bäumen und Feldern sorgfältiger zu pflücken und zu behandeln. Das ist der einfachere Teil ihres Aufbruchs in eine neue Zeit. Schwieriger ist es, alte Machtstrukturen und Verhaltensmuster zu durchbrechen. Um mit einer Stimme zu sprechen und Interessen gemeinsam zu verfolgen, müssen sie sich in Produktionsgemeinschaften und Dorfentwicklungskomitees organisieren. Sie müssen die nötigen Netzwerke knüpfen, zu denen lokale Behörden ebenso gehören wie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Finanzinstitute, Händler und die Zivilgesellschaft.
Auch das lernen die Teebäuerinnen und Teebauern im Projekt. Über ihre Organisationen erhalten sie Zugang zu landwirtschaftlichen und juristischen Beratungen und zu Finanzdienstleistungen. Ausserdem werden sie dabei unterstützt, ihre Produkte auf nationalen und internationalen Märkten zu einem guten Preis zu verkaufen.
Ebenso wie die Bäuerinnen und Bauern erhalten auch die Behördenmitglieder Ausbildungen, um ihre Aufgaben besser wahrnehmen zu können. Sie lernen, die eigenen Entwicklungsstrategien umzusetzen, in denen der Tee neben Produkten wie Kardamom, Kaffee oder Gummi eine wichtige Rolle spielt.
Sinchan Tung, Teebäuerin, Laos