Um die weit verbreitete Armut und Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, setzt Helvetas in Südkirgistan auf die Entwicklung von lokalen und regionalen Märkten und Kleinunternehmertum. Besonderen Wert legt das Projekt auf die Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen, damit sie in ihrer Heimatregion eine Zukunftsperspektive haben.
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ProjektnameBaiAlai – Kleinunternehmen gegen die Armut
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Projektphase2022 bis 2024
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FinanzierungDieses Projekt ist ein Mandat der Deza.
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Thematischer SchwerpunktWirtschaftliche Entwicklung
Jobchancen in der Bergregion
Die Gesellschaft in den Bergen von Alai ist so homogen und arm wie die Berggebiete der Schweiz im 19. Jahrhundert. 96 Prozent der Haushalte züchten Rinder, 94 Prozent haben Schafe und Ziegen, 72 Prozent Pferde. Vieh ist das Rückgrat der Wirtschaft. Helvetas unterstützt Bäuerinnen und Bauern dabei, in der Viehwirtschaft neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und ihre Methoden zu verbessern. Doch mit Viehzucht allein können die 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner der Region die Armut nicht überwinden.
Um die Region in Südkirgistan voranzubringen, setzt Helvetas deshalb auf die Entwicklung von weiteren bestehenden und neuen Märkten. Die Liste reicht neben der Viehzucht von Bienenhaltung und Kunsthandwerk (bestehend) bis zu Tourismus und Internetdiensten (neu).
Zu den neuen Wirtschaftszweigen, die gefördert werden, gehört die Parahotellerie, die vor allem von Frauen getragen wird. Die Gegend unweit der höchsten Gipfel des Pamir-Gebirges ist von aussergewöhnlicher Naturschönheit, das ist ein grosser Trumpf. Die Zahl der Wanderer und Trekkerinnen hat sich in den letzten Jahren verdreifacht. Zudem haben kürzlich eröffnete Überlandstrassen nach Tadschikistan und China die Region zu einem wichtigen Transportkorridor gemacht. Lastwagenfahrer wie Erholungssuchende wollen beherbergt und verpflegt werden. Deshalb unterstützt das Projekt die Bauernfamilien mit Schulungen für ihre ersten Schritte in diesem wachsenden Markt. Frauen eröffnen kleine Restaurants und stellen Gästezimmer bereit. Männer vermieten Pferde und arbeiten als Trekkingführer.
Besonderer Wert wird auf die Arbeit mit jungen Menschen gelegt, die – unterbeschäftigt und zu wenig herausgefordert – einerseits wegziehen wollen und sich andererseits im latenten Konflikt mit der usbekischen Minderheit radikalisieren könnten. Die auf zehn Jahre angelegte Initiative will eine Marktumgebung schaffen, die für Junge attraktiv ist: mit Computerdiensten, Wettbewerben und einer Datenbank für Businessideen, Starthilfen für Unternehmensgründungen und Zugang zu leistungsfähigem Internet. Zudem wurde ein Austausch mit usbekischen Jugendgruppen organisiert.
Das Projekt «BaiAlai» ist ein Mandat der Deza, das von Helvetas zusammen mit der Aga Khan Foundation umgesetzt wird.